Wenn man eine eigene Webseite erstellt oder auch schon länger betreibt, interessiert es wahrscheinlich die meisten Seitenbetreiber, ob sie denn auch Traffic bekommen und eine gewisse Reichweite erzielen. Für diesen Verwendungszweck werden Tracking-Tools wie Google Analytics oder eben auch Piwik benutzt.
Während mir der Begriff “Google Analytics” schon des Öfteren über den Weg gelaufen ist, hatte ich von Piwik noch gar nichts gehört. Dass das nichts heißen muss, ist mir klar geworden, als ich ein wenig mit dem Tool gearbeitet habe. Ich muss dazu sagen, dass ich Google Analytics nie selber ausprobiert habe. Im Folgenden möchte ich aber zeigen, wie man Piwik installiert, auf seiner eigenen Seite einbindet und was für Tracking-Möglichkeiten bereitgestellt werden.
Installation und Einrichtung
Die Installation von Piwik ist denkbar einfach und wird durch eine Web-Oberfläche unterstützt. Der erste Schritt ist aber, das Programm herunterzuladen und an einer Stelle abzulegen, die man mit dem Browser erreichen kann, zum Beispiel unter www.deine-domain.de/piwik oder unter einer neuen Subdomain wie piwik.deine-domain.de.
Sind die Installationsdateien, dort abgelegt, navigiert man im Browser zu der Seite. Ab hier bietet Piwik eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, durch die man sich durchklicken kann. Im Wesentlichen muss ein Benutzer für eine Datenbank angelegt werden und die Verbindung zu dieser sowie ein “Super User” für Piwik. Eine Systemprüfung auf alle benötigten Einstellungen und Abhängigkeiten mit Lösungsvorschlägen bei Problemen führt das Programm automatisch durch.
Um die eigene Seite von Piwik auch tatsächlich tracken zu lassen, muss ein JavaScript-Tag in jede Seite der Webseite eingebunden werden. Dieser Schnipsel wird von Piwik vorgegeben und muss nur kopiert werden. Unter anderem für WordPress gibt es dafür Plug-Ins.
Wichtige Einstellungen
Bevor man Piwik nutzt, sollte man noch einige Dinge beachten, um keine datenschutzrechtlichen Probleme zu bekommen.
Dazu zählt zum einen die Anonymisierung der IP-Adressen. In den Einstellungen unter System – Privatsphäre lässt sich diese Option aktivieren. Normalerweise sollte dabei eine Anonymisierung der letzten 2 Bytes genügen.
Alte Logs sollten nach einiger Zeit gelöscht werden. Eine Empfehlung von Piwik rät dazu, diese Dateien nach drei bis sechs Monaten zu entfernen. Möglich ist dies in den Einstellungen ebenfalls unter System – Privatsphäre. Dort kann man eine Anzahl von Tagen eingegeben werden, nach denen die Log-Dateien automatisch entfernt werden.
Auch sollte man dem User die Möglichkeit bieten, das Piwik-Tracking zu deaktivieren. Dies lässt sich über ein sogenanntes Opt-Out-Cookie realisieren. Dazu muss ein von Piwik bereitgestelltes Iframe eingebunden werden. Dem User wird eine Check-Box bereitgestellt, bei deren Aktivierung ein Cookie angelegt wird. Anhand dessen erkennt das Programm, dass das Tracking bei diesem Benutzer abgeschaltet bleiben soll. Die Aktivierung dieser Option sowie das Iframe-Tag lässt sich wie die vorangegangenen Einstellungen ebenfalls unter System – Privatsphäre finden.
Funktionen von Piwik
Was bietet Piwik denn überhaupt für einen Funktionsumfang?
Zuerst einmal kann man die Besucherzahlen der Seite sehen, ebenso von welcher Seite sie gekommen sind und wo sie bei dir gelandet sind. Ab dann wird aufgezeichnet, wie lange sich der User auf deiner Seite aufhält, wie viele Seiten er besucht oder ob er ohne Interaktion wieder verschwindet. Dies lässt bei einer Vielzahl an Daten auf das Nutzerverhalten schließen und mögliche Probleme werden identifiziert. Zusätzlich werden Daten geliefert, über welche Betriebssysteme, Browser die Seite besucht werden oder – falls aktiviert – von welchen Ländern aus die Seite aufgerufen wird.
Hat man bestimmte Ziele, wozu man einen Nutzer führen möchte und sollen diese auf Funktionsweise überprüft werden, können diese in Piwik hinterlegt werden. Dies kann zum Beispiel ein Datei-Download oder ein Wechsel auf eine bestimmte Seite.
Möchte man die Auswirkungen eines Newsletters oder eines Posts bei Facebook überprüfen, können sogenannte Kampagnen benutzt werden. Diese müssen gar nicht selbstständig angelegt werden, sondern Piwik erkennt automatisch, wenn ein Benutzer die getrackte Seite mit einem “pk_campaign”-Attribut in der URL aufruft. Eine URL für eine Kampagne kann man sich zum Beispiel hier zusammenstellen.
Natürlich gibt es noch viele weitere Daten, die das Tool tracken kann und auch die Daten liefert, aber diese Punkte waren meiner Ansicht nach die wichtigsten Funktionen.
Fazit
Meiner Meinung nach ist Piwik ein sehr umfangreiches Tracking-Tool. Es hat den großen Vorteil, dass es auf dem eigenen Server gehostet wird und man so die volle Kontrolle über das Programm hat und die Einstellungen komplett selbst anpassen kann.